Die Umwandlung des Immateriellen und Ungeformten in eine spezifische visuelle Form zu bringen und es in die bestehende Ausstellung und das Konzept des Museums zu integrieren ist bei weitem keine einfache Aufgabe gewesen.
Anita Kontrec benutzt die biografischen Eckdaten als Anker für die künstlerische Auseinandersetzung mit der Komplexität der Beziehung zwischen Ruža und Ivan auf der persönlichen und intimen Ebene sowie in ihrem alltäglichem Umfeld.
Mit dem Einschub von Objekten, Assemblagen, Installationen und Abbildungen von Manuskripten hat Anita Kontrec eine (ir)rationale Konstruktion geschaffen, an der Grenze des Realen und des Spekulativen, des Illustrativen und des symbolischen, des Dekorativen und des Provokativen. Dadurch gibt sie diesem Raum eine neue Definition. Ihre Interpretation reicht vom subtil-poetischen Beschreibungen (aus Alltagsgegenständen, Modeartikeln etc.) mit denen sie die Atmosphäre und den Geist der Zeit, in der Ruža und Ivan lebten, zum Leben erweckt bis hin zu vielschichtigen Akzenten einer kraftvollen Expressivität (z.B. aus Stacheldraht, die Installation Ruža’s Children) mit denen sie das persönliche Drama der beiden Protagonisten wiederspiegelt.
Die größte Herausforderung für Anita Kontrec ist die Schaffung eines Dialogs zwischen Meštrovićs‘ traditioneller Bildsprache und ihrer Konnotation mit einer neuen Poetik. Durch den Einsatz neuer Künstlerischer Mittel, Materialien und Methoden bietet Anita Kontrec eine neue Interpretation von Mestrovic Werken und fügt dem künstlerischen „Gewebe“ der Dauerausstellung eine persönliche und kreative Note hinzu. Gleichzeitig gelingt es ihr, mit einem ausgeprägten Fingerspitzengefühl und künstlerischer Rafinesse das Museum als einen Ort der Erinnerung zu bestätigen und wieder zu beleben.
Danica Plazibat
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[1] Meštrović bequeathed the building to the Republic of Croatia in 1952, and in 1969, the newly restored integral exhibition space was opened to the public. The museum building was granted state protection as a cultural monument, due to its architectural and urban value, along with its memorial character, and is protected by the Act on the Preservation of Monuments of Natural and Cultural Heritage.
[2] The exhibition concept was designed by Vesna Barbić, art historian, curator and director of the Meštrović Atelier from 1960 to 1988, Edo Kovačević, academic painter, and Vojteh Delfin, architect.
[3] Meštrović, Ivan. Fire and Wounds, Zagreb,1998.
[4] The catalogue of the exhibition Ivan Meštrović: Our Lady of Angels-the Mausoleum of the Račić Family in Cavtat 1920-1922, Gliptoteka HAZU, Zagreb, 2008.
[5] The catalogue of the exhibition Ruža Klein Meštrović – an unknown artist, Modern Gallery-Josip Račić Studio, Zagreb, 2009