Aufgrund des Krieges in Kroatien mussten wir jedoch unsere Pläne ändern.

Die Zagreber Gruppe –Petar Barišić - Bildhauer, Vladimir Gudac - Fotograf, Radovan Ivančević – Kunsthistoriker, Ivan Kožarić – Bildhauer, Albert Goldstein – Publizist, sowie Anita Kontrec bei einem Treffen in Barišićs‘ Atelier, wo die Gruppe sich traf, um das Projekt sowie die Rolle der Kunst und der Künstler zu Kriegszeiten zu besprechen.

Auf der Such nach der passenden Location für unser Projekt stießen wir auf einen Tunnel unterhalb der Zagreber Altstadt, wo sich das kroatische Parlament und der Regierungssitz befindet. Für unser Projekt wäre dies, aufgrund der historischen und politischen Konotation, der ideale Austragungsort gewesen. Die Benutzung des Tunnels als Ausstellungsraum wurde uns jedoch verweigert. Der Tunnel hingegen fand kurze Zeit später seine Verwendung – er diente als Luftschutzbunker für die Zivilbevölkerung während der Luftangriffe auf Zagreb.

Die latente Bedrohung durch Luftangriffe war jedoch stets präsent.

Aus diesem Grund fand in dieser Zeit das kulturelle und gesellschaftliche Leben häufig in Kellern statt. An dem Tag, als der Transport unserer Kunstwerke von Köln nach Zagreb begann, gab es einen Luftangriff auf die Zagreber Innenstadt. Die Ziele waren das Parlament, der Regierungssitz und das Nationaltheater. Unsere Ausstellung fand im Keller des Muzejsko-Galerijski Cantar – Klovićevi Dvori in der Altstadt Zagrebs statt, wenige Fußminuten vom kroatischen Parlament entfernt. Trotz der extrem unsicheren Situation in Kroatien nahmen die deutschen Künstler Gunter Demnig, Ulrike Hein und Volker Hamman an der Ausstellungseröffnung in Zagreb teil.